Endlich den Schulabschluss in der Tasche – und jetzt sofort Geld verdienen? Viele junge Menschen entscheiden sich genau für diesen Weg. Laut einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit trat im Jahr 2022 etwa jeder fünfte Hauptschulabgänger (21,1 %) nicht unmittelbar in eine Ausbildung ein, sondern strebte direkt eine Erwerbstätigkeit oder gar keine berufliche Maßnahme an (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Berufsausbildungsbericht 2023).
Auch im Saarland zeigt sich ein ähnliches Bild: Von den rund 6.500 Schulabgängern ohne Hochschulreife im Jahr 2022 begannen etwa 1.400 keine duale Ausbildung oder weiterführende schulische Maßnahme (Quelle: Statistisches Amt Saarland, Bildungsbericht 2023). Doch was auf den ersten Blick verlockend klingt – eigenes Geld, finanzielle Unabhängigkeit – birgt langfristig Risiken.
Jugendliche geben unterschiedliche Gründe an, warum sie lieber direkt ins Berufsleben einsteigen möchten:
Schneller Verdienst: Geld steht oft im Vordergrund, gerade bei jungen Menschen aus finanziell angespannten Haushalten.
Schulmüdigkeit: Viele empfinden das Lernen als Belastung und möchten möglichst schnell etwas „Handfestes“ machen.
Orientierungslosigkeit: Fehlende Berufsberatung oder ein unklarer Blick auf die eigenen Stärken führen zu vorschnellen Entscheidungen.
Negative Erfahrungen in Praktika: Wer in einem Betrieb schlechte Eindrücke sammelt, verliert schnell die Lust auf Ausbildung.
Werte realistisch geschätzt auf Basis BIBB & IAB
Laut der Shell Jugendstudie 2019 stimmen 55 % der Jugendlichen der Aussage zu: „Man muss heute früh anfangen, Geld zu verdienen, um auf eigenen Beinen zu stehen.“ (Quelle: Shell Jugendstudie 2019, S. 57).
So nachvollziehbar der Wunsch nach Unabhängigkeit ist – ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung bleiben viele Chancen verschlossen:
Geringeres Einkommen: Ungelernte verdienen laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 34 % weniger als Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung (Quelle: Destatis, Verdienststrukturerhebung 2022).
Höheres Risiko für Arbeitslosigkeit: Die Arbeitslosenquote unter Ungelernten ist mehr als doppelt so hoch wie bei Fachkräften (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarktreport 2023).
Weniger Aufstiegschancen: Ohne formale Qualifikation ist der Weg zu Fortbildungen oder Führungspositionen erschwert.
Abhängigkeit von körperlicher Arbeit: In vielen ungelernten Jobs bleibt die Tätigkeit dauerhaft körperlich belastend und wenig abwechslungsreich.
Eine duale Berufsausbildung bietet weit mehr als „nur“ eine sichere Basis. Im Saarland etwa ist der Fachkräftemangel besonders deutlich zu spüren: Laut IHK Saarland konnten rund 1.200 Ausbildungsplätze im Jahr 2023 nicht besetzt werden (Quelle: IHK Saarland, Ausbildungsreport 2023).
Das bedeutet: Wer eine Ausbildung macht, hat exzellente Chancen, übernommen zu werden, und oft sogar Auswahlmöglichkeiten bei den Betrieben. Viele Unternehmen investieren in ihre Azubis und bieten:
Ausbildungsvergütungen ab dem ersten Tag,
klare Perspektiven auf Weiterbildungen,
Unterstützung bei Nachhilfe oder Prüfungsvorbereitung,
zusätzliche Benefits wie Jobtickets, Zuschüsse oder Boni.
Ein Blick auf das Einkommen zeigt ebenfalls, dass sich eine Ausbildung lohnt: Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung verdienen im Schnitt über 800 € brutto mehr pro Monat als Ungelernte (Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung – BIBB, 2022).
Quelle: BIBB / Destatis
Viele junge Menschen unterschätzen sich selbst oder glauben, dass sie für eine Ausbildung nicht geeignet seien. Aber:
Auch mit schlechteren Noten oder Lücken im Lebenslauf gibt es Wege in den Beruf.
Viele Betriebe – besonders die BIU-Unternehmen – achten mehr auf Motivation und Teamfähigkeit als auf Noten.
Unterstützung beim Einstieg gibt es z. B. durch Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder Initiativen im Saarland wie Ausbildung jetzt!
Und das Beste: Über das BIU-Bewerbungsformular kannst du dich gleich bei sechs attraktiven Arbeitgebern im Saarland bewerben – mit nur einer Bewerbung!
Der direkte Weg ins Berufsleben mag verlockend sein. Aber wer heute etwas mehr Zeit in eine gute Ausbildung investiert, hat morgen die besseren Karten – beruflich und finanziell. Also: Lass dich beraten, informiere dich über deine Möglichkeiten und fang dort an, wo man dich weiterbringt – nicht nur beschäftigt.
Die Seite verwendet nur essenzielle, also technisch notwendige Cookies, für die laut Datenschutzgrundverordnung kein Einverständnis benötigt wird. Es werden keine Cookies von Drittanbietern verwendet und auch keine Daten an Dritte weitergegeben.