Arbeitsrecht für Arbeitnehmer: Was du wissen musst

Was darfst du im Job, was muss dein Arbeitgeber, was gilt bei Krankheit oder Urlaub? Dieser Artikel gibt Berufseinsteigern einen praktischen Überblick über ihre Rechte und Pflichten.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber sitzen am Tisch und reden über das Arbeitsrecht und den Arbeitsvertrag

Der erste Arbeitsvertrag ist unterschrieben, der Einstieg ins Berufsleben geschafft – doch welche Rechte und Pflichten hast du eigentlich als Arbeitnehmer? Gerade für Berufseinsteiger ist es wichtig, sich einen Überblick über die grundlegenden Regelungen im Arbeitsrecht zu verschaffen. Keine Sorge: Du musst kein Jurist sein, um zu verstehen, worauf es ankommt. In diesem Artikel geben wir dir eine kompakte, praxisnahe Einführung in deine wichtigsten Rechte und Pflichten im Arbeitsverhältnis.

Der Arbeitsvertrag: Deine rechtliche Grundlage

Dein Arbeitsvertrag ist das Herzstück deiner Anstellung. Darin sind die wichtigsten Punkte geregelt, wie z. B. Arbeitszeit, Gehalt, Urlaub, Kündigungsfrist und Aufgabenbereich. Achte darauf, dass alle mündlich getroffenen Absprachen schriftlich festgehalten sind – nur dann sind sie auch rechtlich bindend.

Arbeitszeit und Pausen: Was ist erlaubt?

In Deutschland gilt das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Es legt fest, dass du in der Regel nicht mehr als 8 Stunden pro Tag arbeiten darfst – mit Ausnahmen bis maximal 10 Stunden, wenn die Überstunden innerhalb von 6 Monaten ausgeglichen werden.

Urlaub: Dein Anspruch auf Erholung

Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt 20 Tage bei einer 5-Tage-Woche. Viele Tarifverträge oder individuelle Verträge bieten mehr Urlaubstage. Du hast ein Recht darauf, deinen Urlaub zu nehmen – der Arbeitgeber darf ihn nur in Ausnahmefällen (z. B. dringender betrieblicher Bedarf) verschieben.

Krankheit: Was tun, wenn du ausfällst?

Wenn du krank bist, musst du dich sofort bei deinem Arbeitgeber melden – spätestens zu Beginn der Arbeitszeit. Ab dem dritten Krankheitstag ist in der Regel ein ärztliches Attest erforderlich (manche Arbeitgeber verlangen es schon ab dem ersten Tag).

Du hast Anspruch auf:

  • Lohnfortzahlung bis zu 6 Wochen durch den Arbeitgeber.

  • Danach Krankengeld durch die gesetzliche Krankenkasse: Es beträgt in der Regel 70 % deines Bruttogehalts (maximal 90 % deines Nettogehalts), gedeckelt durch die Beitragsbemessungsgrenze.

Beispielrechnung:

Bei einem Bruttogehalt von 3.000 € erhältst du rund 2.100 € Krankengeld. Das sind etwa 400–600 € weniger als dein übliches Netto. Das kann – gerade bei langem Ausfall – finanziell belastend sein.

Kündigung: Rechte und Fristen kennen

Sowohl du als auch dein Arbeitgeber können das Arbeitsverhältnis kündigen. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt für Arbeitnehmer in der Regel 4 Wochen zum 15. oder zum Monatsende. In der Probezeit kann eine kürzere Frist gelten (meist 2 Wochen).

Wichtig: Eine Kündigung muss schriftlich erfolgen. Mündliche Kündigungen sind unwirksam!

Falls du gekündigt wirst, hast du das Recht auf eine Begründung (insbesondere bei einer fristlosen Kündigung) und solltest dich umgehend bei der Agentur für Arbeit melden, um Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld zu vermeiden.

Rechte bei Überstunden und Mehrarbeit

Überstunden müssen im Arbeitsvertrag geregelt sein. Grundsätzlich gilt: Ohne entsprechende Regelung bist du nicht verpflichtet, Überstunden zu leisten. Werden Überstunden verlangt, müssen sie entweder bezahlt oder durch Freizeit ausgeglichen werden.

Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt dich vor Benachteiligung am Arbeitsplatz – z. B. wegen Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Identität. Bei Verstoßen kannst du dich an die Personalabteilung, den Betriebsrat oder eine externe Beratungsstelle wenden.

Gut informiert ist halb gewonnen

Das Arbeitsrecht ist dein Werkzeug, um dich im Berufsleben sicher und selbstbewusst zu bewegen. Du musst kein Experte sein, aber ein Grundverständnis deiner Rechte und Pflichten hilft dir, dich im Alltag zurechtzufinden und im Zweifel richtig zu reagieren.

Nutze deine Möglichkeiten:

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