So führst du als Azubi dein Berichtsheft richtig

Ein Berichtsheft ist mehr als nur Pflicht – es dokumentiert deine Ausbildungserfolge, hilft bei der Prüfungsvorbereitung und zeigt dein Engagement. Hier erfährst du, wie du dein Berichtsheft regelmäßig, verständlich und sorgfältig führst – für deinen Ausbildungserfolg.
Eine Gruppe von Azubis in der Berufsschule mit ihren Berichtsheften in der Hand

Warum ist das Berichtsheft so wichtig

Das Berichtsheft ist ein zentraler Bestandteil deiner Ausbildung – egal ob im Büro oder auf der Baustelle. Es dient nicht nur der Erfüllung einer formalen Pflicht, sondern auch als Nachweis über deine Entwicklung im Betrieb und in der Berufsschule. Es zeigt deinem Ausbilder und der zuständigen Kammer, dass du dich engagierst und deine Aufgaben ernst nimmst. Darüber hinaus ist es eine hervorragende Grundlage zur Vorbereitung auf deine Prüfungen und hilft dir, die Lerninhalte besser zu verinnerlichen. Das regelmäßige Führen des Berichtshefts schult zudem deine Organisationsfähigkeit und fördert deine Selbstreflexion.

Wann solltest du das Berichtsheft führen

Dein Berichtsheft sollte regelmäßig und zeitnah geführt werden. Am besten trägst du deine Tätigkeiten direkt nach der Arbeit oder nach der Berufsschule ein. So kannst du sicherstellen, dass du nichts vergisst und deine Einträge vollständig und korrekt sind. Warte nicht bis zum Ende des Monats, um alles nachzutragen, denn das führt oft zu Lücken oder ungenauen Beschreibungen. Eine gute Routine ist es, dir feste Zeiten in der Woche einzuplanen – zum Beispiel jeden Freitag nach Feierabend.

Was gehört ins Berichtsheft

Datum und Zeitraum

Für welche Woche oder welchen Tag schreibst du den Bericht? Achte darauf, den Berichtszeitraum genau anzugeben. Das hilft dir später dabei, den Überblick zu behalten und erleichtert die Kontrolle durch deinen Ausbilder.

Tätigkeiten im Betrieb

Beschreibe genau, was du in dieser Zeit gemacht hast. Das gilt sowohl für kaufmännische als auch für handwerkliche Ausbildungen. Anstatt kurzer Stichpunkte wie „Wareneingang“ oder „Telefonate“, formuliere deine Tätigkeiten ausführlicher.

Beispiele für kaufmännische Bereiche: „Ich habe den Wareneingang kontrolliert, Lieferscheine mit den Bestellungen abgeglichen und die Daten in das Warenwirtschaftssystem eingetragen.“

Beispiele für handwerkliche Bereiche: „Ich habe eine Trockenbauwand erstellt, die Unterkonstruktion aus Metallprofilen montiert und Gipskartonplatten zugeschnitten und befestigt.“ Oder: „Ich habe bei der Installation einer elektrischen Anlage geholfen, Kabelkanäle montiert und Steckdosen angeschlossen.“

Lerninhalte

Neben den reinen Tätigkeiten ist es wichtig zu beschreiben, was du dabei gelernt hast. Welche neuen Aufgaben hast du übernommen? Welche Abläufe hast du besser verstanden?
Beispiele für den handwerklichen Bereich: „Ich habe gelernt, wie man eine Dachrinne fachgerecht montiert und auf Dichtigkeit prüft.“ Oder: „Ich habe die Grundlagen der Materialauswahl und die Vorbereitung des Untergrunds für Fliesenarbeiten kennengelernt.“

Berufsschule

Notiere, welche Fächer du hattest und welche Themen behandelt wurden. Das gibt dir später eine gute Übersicht über die Lerninhalte und erleichtert die Vorbereitung auf Prüfungen. Auch hier kannst du Themen aus technischen Fächern aufnehmen, z. B. „Ich habe die Grundlagen der Elektrotechnik behandelt und das Zeichnen von Schaltplänen geübt.“

Besonderheiten

Gab es spezielle Projekte, Schulungen oder andere Aktivitäten in diesem Zeitraum? Auch das gehört ins Berichtsheft. Zum Beispiel: „Ich habe an einem Arbeitssicherheitskurs teilgenommen, in dem der sichere Umgang mit Leitern und Gerüsten erklärt wurde.“

Tipps für eine gute Führung des Berichtshefts

Eine präzise und vollständige Dokumentation ist entscheidend. Vermeide es, nur Stichpunkte oder unklare Einträge zu schreiben. Formuliere deine Berichte in vollständigen Sätzen und achte auf Rechtschreibung und Grammatik.

Nutze Vorlagen oder digitale Tools, wenn dein Betrieb sie anbietet – das spart Zeit und erleichtert die Korrektur. Außerdem solltest du nicht vergessen, dir dein Berichtsheft regelmäßig von deinem Ausbilder abzeichnen zu lassen. Das zeigt, dass deine Arbeit überprüft wurde und sorgt für die nötige Formalität.

Digitale Berichtshefte – eine praktische Alternative

Immer mehr Betriebe setzen auf digitale Berichtshefte. Diese haben mehrere Vorteile:

  • Du kannst deine Einträge bequem am PC oder per App erfassen.

  • Änderungen oder Korrekturen sind einfach möglich.

  • Erinnerungsfunktionen helfen dir, keine Woche zu vergessen.

  • Dein Ausbilder kann deine Einträge direkt online prüfen und freigeben.

Erkundige dich, ob dein Ausbildungsbetrieb ein digitales Berichtsheft anbietet und welche Plattform dafür genutzt wird.

Was du vermeiden solltest

Unvollständige oder lückenhafte Einträge können dir Probleme bereiten. Versäumst du es, dein Berichtsheft regelmäßig zu führen, riskierst du, dass dir die Prüfungszulassung verweigert wird. Achte darauf, keine Texte von anderen Azubis oder aus dem Internet abzuschreiben – das kann schnell auffallen und unangenehme Konsequenzen haben. Schreibe lieber in deinen eigenen Worten und halte deine persönlichen Erfahrungen fest. Das gilt sowohl für kaufmännische als auch handwerkliche Tätigkeiten.

Zusammenfassung

Dein Berichtsheft ist ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung und eine wertvolle Unterstützung für dich. Führe es regelmäßig, sorgfältig und verständlich – egal ob du im Büro, auf der Baustelle oder in der Werkstatt bist. Nutze die Gelegenheit, um deine Entwicklung festzuhalten und dich optimal auf deine Prüfungen vorzubereiten. Ob auf Papier oder digital – mit einer guten Organisation wird dein Berichtsheft zum Erfolgsprotokoll deiner Ausbildung.

Checkliste: So führst du dein Berichtsheft richtig

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