Nicht jede Rückmeldung entspricht dem Ideal einer fairen, sachlichen Kritik. Wenn du mit pauschalen oder unsachlichen Vorwürfen konfrontiert wirst, kannst du ruhig nachhaken:
Ein typisches Beispiel: In der Werkstatt wirft dir jemand im Vorbeigehen vor, „immer alles liegen zu lassen“. Anstatt dich zu rechtfertigen, kannst du entgegnen: „Wenn du mir eine konkrete Situation nennst, kann ich besser nachvollziehen, was du meinst – dann können wir schauen, wie ich das besser mache.“
Auch hilfreich: Deeskalation durch sachliche Wiederholung. Beispiel: „Ich habe verstanden, dass du unzufrieden bist, weil die Werkbank gestern nicht aufgeräumt war. Ich kümmere mich gleich darum.“
So behältst du die Kontrolle über das Gespräch und leitest es in konstruktive Bahnen. Außerdem zeigst du, dass du bereit bist, dich mit der Rückmeldung auseinanderzusetzen – aber auch, dass du dir pauschale Urteile nicht einfach überstülpen lässt. Indem du dein Gegenüber zu mehr Klarheit und Fairness ermutigst, führst du das Gespräch zurück auf eine konstruktive Ebene.
Manche Kritik trifft ins Schwarze – zum Beispiel, wenn dir vorgeworfen wird, nicht gut organisiert zu sein, und du insgeheim weißt, dass das stimmt. Dann kann es helfen, nicht in die Defensive zu gehen, sondern ehrlich zu sein und um Hilfe zu bitten:
Diese Offenheit kann nicht nur das Gespräch entschärfen, sondern wertet auch dein Gegenüber auf. Viele Menschen reagieren positiv, wenn man sie um Rat fragt – sie fühlen sich ernst genommen und geschätzt. Gleichzeitig entsteht ein Dialog, aus dem beide Seiten gestärkt hervorgehen können.
Dabei findet oft ein Rollenwechsel statt: Der Kritiker wird plötzlich zum Unterstützer. Indem du offen um Hilfe bittest, gibst du deinem Gegenüber die Möglichkeit, nicht nur Probleme anzusprechen, sondern aktiv zu Lösungen beizutragen. Das stärkt nicht nur eure Beziehung, sondern zeigt auch deine Bereitschaft zur Weiterentwicklung.
Statt „Du bist unorganisiert“ lieber: „Mir ist aufgefallen, dass die Unterlagen beim letzten Meeting nicht vorbereitet waren.“
Auch in handwerklichen Berufen kann das wichtig sein. Beispiel: Statt „Du bist schlampig“ lieber: „Die Verschraubung an der Wandhalterung war nicht vollständig angezogen, das ist uns auf der Baustelle gestern aufgefallen.“
Oder: „Beim Reinigen der Maschinen gestern Nachmittag hast du die Trocknung nicht dokumentiert. Ich wollte dich darauf hinweisen, weil das für die Hygieneprüfung wichtig ist.“
„Ich hatte Schwierigkeiten, mich in deine Planung einzufinden“ wirkt weniger anklagend als „Du hast schlecht geplant“.
Im Lager oder in der Produktion könnte das heißen: „Ich bin etwas durcheinandergekommen, weil ich das neue System zum Einsortieren noch nicht ganz verstanden habe. Kannst du mir kurz erklären, wie du es gedacht hast?“
Nicht zwischen Tür und Angel. Lieber in ruhiger Umgebung, mit genügend Zeit.
Das gilt nicht nur fürs Büro. Auch in der Werkstatt oder im Pausenraum kann ein ruhiger Moment helfen: „Ich würde gern kurz über gestern sprechen – passt es dir in der nächsten Pause?“
Feedback ist keine Abrechnung, sondern ein Angebot: „Vielleicht hilft dir ein Reminder einen Tag vorher, damit du alles parat hast.“
Oder: „Wie wäre es, wenn wir die Aufgabenliste für den Schichtwechsel gemeinsam noch mal durchgehen? Dann fällt es dir vielleicht leichter, den Überblick zu behalten.“
Das Projekt „Bündnis innovativer Unternehmen“ wurde initiiert und wird freundlich unterstützt von der Firma Hiebl-Konzept GmbH.
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