Insider-Tipps für die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz

Wir haben die Entscheider fünf großer Unternehmen interviewt und gefragt, worauf sie bei einem Bewerbungsschreiben und einem Bewerbungsgespräch achten und besonderen Wert legen. Hier haben wir das Ergebnis für dich zusammengefasst.
Bewerbungsgespräch für Ausbildungsplatz in der Nähe

Die Schule ist bald überstanden und es wird Zeit, sich einen passenden Ausbildungsplatz zu suchen. Du bist bereit ins Arbeitsleben einzutreten, dein eigenes Geld zu verdienen und endlich das zu tun und zu lernen, was dich wirklich interessiert. Doch bevor es losgeht, musst du dich zuerst um einen Ausbildungsplatz bewerben – oft eine der ersten Hürden auf dem Weg zum Berufsleben.

Hier kommen die ultimativen Tipps für deine erfolgreiche Bewerbung

Wir haben für dich mit den Menschen gesprochen, welche die Bewerbungsschreiben sondieren, die bei Bewerbungsgesprächen dabei sind und am Ende entscheiden, wer den Ausbildungsplatz bekommen wird. Im Folgenden geben wir dir die besten Insider-Tipps darüber, worauf die Entscheider besonders achten, was ihnen wichtig ist und wie du einen guten Eindruck hinterlassen kannst.

Das Anschreiben – der erste Eindruck zählt

Mit dem Anschreiben tun sich viele Bewerber erfahrungsgemäß schwer und das beschränkt sich bei Weitem nicht auf dich und deine Mitbewerber, die zum ersten Mal in Ihrem Leben ein solches Schreiben verfassen. Du bist also in guter Gesellschaft.

Aber gerade beim Start ins Berufsleben, wenn der Lebenslauf noch nicht viel hergibt, ist es deine erste Möglichkeit, einen guten Eindruck zu hinterlassen.

In ein Bewerbungsanschreiben gehören einfach gewisse Inhalte hinein und auch eine bestimmte Reihenfolge ist zu beachten. Der Vorteil für die Entscheider: Sie können die wichtigen Informationen schneller erfassen und dich und dein Schreiben besser einordnen. Der Vorteil für dich: Du hast schon einen Rahmen, den du nur noch mit Inhalt füllen musst.

Die Form

Beginnen wir mit dem Briefkopf: Natürlich ist es wichtig, dass das Unternehmen mit Name und Adresse korrekt genannt ist. Aber auch deine Kontaktdaten dürfen auf keinen Fall fehlen, und zwar mit E-Mail und Telefonnummer – denn je leichter es ist, dir schnell und direkt antworten zu können, desto höher sind auch die Chancen auf eine schnelle Antwort.

Im Betreff solltest du immer und in jedem Fall die Stelle angeben, für die du dich bewerben möchtest! Gerade größere Unternehmen haben oft viele Stellen ausgeschrieben und auch nicht selten mehrere unterschiedliche Ausbildungsstellen. Es ist deshalb wichtig, dass aus dem Betreff sofort hervorgeht, für welche Stelle du dich bewerben möchtest.

Der Text selbst besteht üblicherweise aus drei Teilen: Einleitung, Mittelteil und Abschlussformel.

Wenn die Bewerbung digital verschickt wird – was heutzutage eher die Regel ist als eine Bewerbungsmappe per Post – dann achte darauf, dass die Datei(en) immer als PDF verschickt werden und nicht zum Beispiel als Word-Dateien. Das PDF-Format hat den Vorteil, dass es in allen Computersystemen problemlos geöffnet werden kann. Abgesehen davon können Word-Dateien Makro-Viren enthalten, weshalb das Mailprogramm deines Wunscharbeitgebers deine Mail möglicherweise gnadenlos aussortiert und in den Spam-Ordner verschiebt.

Der Inhalt

Wenn du den Namen des Ansprechpartners kennst, der deine Bewerbung lesen und bearbeiten wird, dann ist es von Vorteil, wenn du ihn persönlich ansprichst. Das macht immer einen guten ersten Eindruck – und wer möchte schon mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ angesprochen werden? 😉

In der Einleitung kannst du schreiben, wie du auf die Stelle aufmerksam geworden bist. Nutze den Mittelteil, um Interesse zu wecken. Wer bist du? Was sind deine Kenntnisse und Interessen? Und wichtig: Stelle einen Bezug zu dem Unternehmen her. An das Ende des Schreibens gehört eine schöne Abschlussformel, die zu einer Reaktion auffordert.

Wichtig ist noch: Ein Schreiben sollte trotz der sich bei jeder Bewerbung mehr oder weniger wiederholenden Inhalte und Form nie ein Standardschreiben sein, sondern immer persönlich von dir und individuell auf das Unternehmen angepasst.

Zum Schluss noch eine Anmerkung zum Foto. Heutzutage ist ein Bild in einer Bewerbung keine Pflicht mehr. Wenn du aber eines hinzufügen möchtest, dann sollte das Bild unbedingt von professionellen Fotografen gemacht werden. Das ist eine einmalige Investition, die sich allemal lohnt. Zumal du das Foto für alle Bewerbungen nutzen kannst. Die Fotos bekommst du heutzutage natürlich auch in digitaler Form und kannst sie so direkt in deine Bewerbungsunterlagen einfügen.

Das Bewerbungsgespräch – gut vorbereitet zum persönlichen Kennenlernen

Du hast es geschafft und dein Bewerbungsschreiben hat überzeugt! Zumindest hat es genug Interesse geweckt, damit die Entscheider dich kennenlernen möchten. Der erste Schritt auf dem Weg zu deinem Ausbildungsplatz ist getan und jetzt ist es Zeit für deinen persönlichen Auftritt.

Grundsätzliches

Wenn du einen Termin für ein persönliches Gespräch erhalten hast, dann bestätige diesen unbedingt. Sollte dir der Termin für das Bewerbungsgespräch am Telefon mitgeteilt worden sein, dann reicht natürlich deine Bestätigung in eben diesem Telefonat. Ansonsten genügt eine einfache E-Mail oder ein kurzer Anruf. Und die Höflichkeit gebietet natürlich auch, dass du den Termin absagst, wenn du ihn nicht wahrnehmen kannst oder zwischenzeitlich schon eine andere Zusage hast, die du annehmen wirst.

Eine gewisse Nervosität vor dem persönlichen Bewerbungsgespräch ist nichts Ungewöhnliches und niemand möchte zu so einem wichtigen Termin zu spät kommen. Versuche trotzdem nicht mehr als maximal 15 Minuten zu früh da zu sein. Solltest du doch ungewöhnlich früh da sein, kannst du vielleicht noch etwas im Auto warten oder eine Runde spazieren gehen – das hilft in der Regel auch ein wenig gegen Nervosität.

Für Entscheider ist es oft unangenehm, wenn Bewerber viel zu früh da sind. Entweder sie haben noch andere Termine – was mehr als wahrscheinlich ist – oder vielleicht warten auch noch andere Bewerber. Auch eine Firma will einen guten ersten Eindruck bei den Bewerbern hinterlassen, doch was macht man mit den Bewerben, die vielleicht schon eine dreiviertel Stunde zu früh da sind? Damit auch die Entscheider einen guten Start in das Gespräch mit dir haben, ist es also von Vorteil, ihnen diese unangenehme Situation zu ersparen.

Achte auf deine Kleiderwahl! Das klingt selbstverständlich, wer kommt schon mit löchrigem T-Shirt zu seinem Bewerbungsgespräch. Trotzdem möchten wir hierauf aufmerksam machen. Möglicherweise findest du auf der Website des Unternehmens oder auf Social Media Kanälen Hinweise auf eine Kleiderordnung – dann ist es natürlich sinnvoll, dich daran zu orientieren. Deine Kleidung sollte zum Unternehmen passen und für den Beruf, für den du dich bewirbst, angemessen sein.


„Mir ist klar, dass ein junger Mensch, der mir gegenübersitzt, um sich auf eine Stelle zu bewerben, nervös ist. Ich sehe das sogar positiv, denn es zeigt mir, dass ihm der Ausbildungsplatz nicht egal ist.“

– Claudia Wagner, Gebr. MEISER GmbH

Vorbereitungen

Gute Vorbereitung ist oft das A und O – auch bei einem Bewerbungsgespräch. Auch wenn du nicht genau weißt, was dich eigentlich erwartet, völlig unvorbereitet solltest du nicht sein.

Informiere dich auf jeden Fall über das Unternehmen, schaue dir die Webseite an oder vielleicht findest du ja auch etwas über die Firma in den sozialen Medien. In jedem Fall ist es wichtig zu wissen, was genau die Firma eigentlich macht, welche Produkte oder Dienstleistungen sie anbietet, ob sie mehrere Standorte hat und ob sie vielleicht auch für etwas Bestimmtes steht, das für die Firmenphilosophie besonders wichtig ist. Wenn du etwas findest, das dir besonders gefällt oder dich sogar überzeugt, dass genau dieses Unternehmen dein Wunschkandidat ist, dann vergiss auf gar keinen Fall dies auch im Bewerbungsgespräch zu erwähnen.

Auch über den Beruf, den du erlernen möchtest, solltest du dich informiert haben. Was glaubst du, was in diesem Beruf gemacht wird, was stellst du dir vor ist der Inhalt dieser Ausbildung? Überlege dir auch, warum du dich für diesen Ausbildungsberuf entschieden hast. Das ist nämlich keine seltene Frage bei einem Bewerbungsgespräch für eine Ausbildungsstelle.

Überlege dir auch ein paar Antworten auf Fragen zu dir persönlich. Was macht dich aus? Wo liegen deine Interessen? Was machst du gern in deiner Freizeit? Obwohl das eigentlich keine schwierigen Fragen sind, so sind ein paar bereitgelegte Sätze oft eine große Hilfe, um nicht überrumpelt aus der Wäsche zu schauen, wenn die Nervosität dich im Griff hat.

Beispielfragen

Hier noch einmal zusammengefasst ein paar gern und häufig gestellte Fragen von Entscheidern in Bewerbungsgesprächen:

  • Was wissen Sie über unser Unternehmen?
  • Wo haben Sie von der offenen Stelle erfahren?
  • Wie stellen Sie sich die Ausbildung vor?
  • Wo haben Sie sich über den Beruf informiert?
  • Warum haben Sie sich genau für diesen Ausbildungsberuf entschieden?

Überlege dir, was du auf diese Fragen antworten könntest. Zeige, dass du dich für das Unternehmen, in dem du die nächsten Jahre arbeiten willst und für den Ausbildungsberuf, den du erlernen möchtest, auch wirklich interessierst. Das ist schon die halbe Miete für dein erfolgreiches Bewerbungsgespräch.

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